Pflichtuntersuchungen beim Miniature American Shepherd


HD

Die Hüftdysplasie oder Hüftgelenksdysplasie des Hundes ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks. Die Hüftgelenkdysplasie ist eine erbliche Erkrankung. Das Tier trägt die Anlagen zur Ausbildung einer korrekten oder dysplastischen Hüfte in seinem Erbgut.


ED

Die Ellbogengelenkdysplasie (ED oder Ellbogendysplasie) beinhaltet mehrere wachstumsbedingte Erkrankungen des Ellbogengelenkes beim Hund. Sie ist, ähnlich wie die Hüftgelenkdysplasie, erblich. Sie führt - je nach Erkrankung und Ausprägung - zu einer leichten bis schweren Lahmheit und zur Ellbogenarthrose.


OCD

Die OCD kommt vor allem in den Schultergelenken, den Ellenbogen und den Knie- und Sprunggelenken vor. Mit Abstand am häufigsten, ca. 74 %, tritt sie im Schultergelenk auf. Meist sind die Gelenkköpfe betroffen, welche in den Gelenkpfannen liegen. Die Krankheit tritt durchschnittlich im Alter von 4-7 Monaten auf.


LÜW

Bei LÜW (Lumbosakrale Übergangswirbel) handelt es sich um angeborene Missbildungen der Wirbelsäule zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein.


Patella

Hierbei wird die Kniescheibe (Patella) ausgerenkt (luxiert), was zur Folge hat, dass bei der Laufbewegung des Hundes sich die Kniescheibe bewegt oder verrutscht. Dies führt dann dazu, dass der Hund seinen Hinterlauf nicht mehr normal anwinkelt oder belastet und so entsteht die „Hoppelbewegung oder auf 3 Beinen laufen“. Unterschieden werden verschiedene Schweregrade, von 1 (nicht Zuchtausschließend), bis 4 (schwer). Eine Kniescheibe, die nicht luxierbar, also als in Ordnung gilt, erhält den Grad 0.

 


DOK Augenuntersuchung

Der Dortmunder Kreis (DOK) ist die Gesellschaft für Diagnostik genetisch bedingter Augenerkrankungen und nur Hunde mit solcher offiziellen Auswertung werden im VDH anerkannt. Die Augenuntersuchung bei Welpen mit 6 Wochen ist Pflicht.


MDR1

Bei zahlreichen Hüte-Hunderassen ist ein Gen-Defekt im MDR1-Gen weit verbreitet. Dieser Defekt führt dazu, dass Arzneistoffe bei diesen Hunden vermehrt ins zentrale Nervensystem (ZNS) übertreten. Die Anwendung bestimmter Arzneimittel kann bei diesen Tieren gravierende Vergiftungen auslösen und sogar im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres führen.


CEA

Bei der CEA handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der es zu Veränderungen an der Netzhaut des Auges kommt. CEA kann in verschiedenen Schweregraden ausgeprägt sein. In manchen Fällen sind die Veränderungen der Netzhaut nur gering, die Krankheit verläuft unbemerkt. Es kann auch zur Ausbildung sogenannter Kolobomen (Spaltbildungen) an der Eintrittstelle des Sehnervens, zur Dysplasie der Netzhaut und der Aderhaut und zu Netzhautfalten kommen. Die Sehkraft kann beeinträchtigt werden. Bei der schlimmsten Form der CEA kommt es durch Blutgefäß-Veränderung zu Blutungen an der Netzhaut. Dies kann eine Netzhautablösung zur Folge haben, was zur Erblindung des Hundes führt. Der Schweregrad der Erkrankung verändert sich bei der CEA im Laufe des Lebens nicht, ein betroffener Hund erblindet also nicht erst im Alter. Die mildeste Form der CEA, die sogenannte CRH (chorioretinale Hypoplasie) ist beim Welpen nur bis zu einem Alter von ca. 9 Wochen erkennbar, danach wird sie durch Pigment-Einlagerung überdeckt.


Degenerative Myelopathie (DM) Exon 2

Die canine degenerative Myelopathie (DM) ist eine schwere neurodegenerative Erkrankung mit spätem Beginn ungefähr ab dem 8. Lebensjahr. Es entwickelt sich eine unkoordinierte Bewegung der Hinterhand, eine gestörte Eigenwahrnehmung und gestörte Reflexe. Wenn die Erkrankung weiter fortschreitet, weitet sie sich auf die vorderen Gliedmaßen aus und manifestiert sich als schlaffe Parese und Paralyse. Als Risikofaktor für die Entwicklung einer DM wurde eine Mutation im Exon 2 des SOD1-Gens bei vielen Rassen nachgewiesen.


Hereditäre Katarakt (HSF4)

Als Katarakt wird eine Trübung der Augenlinse bezeichnet, die aufgrund der sichtbaren gräulichen Verfärbung im fortgeschrittenen Stadium auch als „grauer Star“ bekannt ist. Die Hereditäre Katarakt (HC) beim Australian Shepherd ist eine erbliche Form der Katarakt aufgrund einer Mutation im HSF4 Gen, die als Hochrisikofaktor angesehen werden kann. So konnte gezeigt werden, dass Mutationsträger ein etwa 17-fach erhöhtes Risiko aufweisen, an binokularer Katarakt zu erkranken als Hunde, die die beschriebene Mutation nicht tragen.


Stummelrute (Brachyurie)

Das Kupieren eines Hundes ist in Deutschland seit 1998 verboten. Die DNA-Analyse erlaubt nun den Nachweis, ob die Stummelrute eines natürlichen Ursprungs ist.


Neuronale Ceroid Lipofuszinose (NCL)

Es handelt sich hierbei um eine neurodegenerative Erkrankung aufgrund von lysosomalen Speicherdefekten. Klinische Symptome sind Verhaltensveränderungen (Unruhe, Aggressivität, Angst). Die Hunde können auch unter epileptischen Zuständen und Sehstörungen leiden. Die meisten Tiere verlieren die Fähigkeit, die alltäglichen Muskelaktivitäten wie Fressen und Laufen zu koordinieren. Das Alter, in dem die Erkrankung beginnt, sowie der Schweregrad können stark variieren.


Progressive Retinaatrophie (prcd-PRA)

Die progressive Retinaatrophie (PRA) ist eine Augenerkrankung, die zu einer Degeneration der Netzhaut (Retina) und durch kontinuierliches Fortschreiten zur Erblindung führt. Die Netzhaut, an der hinteren Innenseite des Auges lokalisiert, ist für die Bildentstehung verantwortlich und besteht aus Lichtsinneszellen (Photorezeptorzellen) sowie spezialisierten Nervenzellen. Es werden zwei Typen von Photorezeptoren unterschieden: Stäbchen und Zapfen. Die Stäbchenzellen sind spezialisiert auf das Dämmerungs- (hell-dunkel) und Kontrastsehen. Die Zapfenzellen hingegen auf das Tages- und Farbsehen. Bei der prcd-PRA verlieren zuerst die Stäbchenzellen ihre normale Funktion, dies führt zu fortschreitender Nachtblindheit und einem Verlust der Anpassung des Sehvermögens. Im späteren Stadium werden auch die Zapfenzellen zerstört, so dass es schließlich zur völligen Erblindung des Hundes kommt. Die klinischen Symptome treten in der Regel schon in der frühen Jugend auf, in den verschieden Hunderassen allerdings zu unterschiedlichen Zeitpunkten.